Instandsetzung der Zentralverriegelung

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Ich hab heute meinen ganzen Mut zusammen genommen, um meiner zickigen Zentralverriegelung auf die Schliche zu kommen. Dabei habe ich festgestellt, dass die Zentralverriegelung vom Aufbau her (Elektronik und Bauteile) ziemlich simpel gestaltet ist.

Vorhandener Fehler war: beide vorderen ZV Stellmotore ohne Funktion, kein zentrales Auf- und Zuschließen mehr möglich.

Als erstes überzeugte ich mich an den kritischen Knickstellen im Luftschacht, dass die Kabel keine Brüche oder Unterbrechung haben. Nach 21 Jahren und unzähligem öffnen und schließen der Türen sollte das schon mal vorkommen. Hierfür trennte ich den Karosseriekabelbaum vom Türkabelbaum, um den Gummischlauch zu entfernen und einwandfreie Sicht auf die losen Kabel zu gewährleisten. Nachdem keine Schäden zu erkennen waren, wurden die Kabel wieder eingezogen und mit dem Kabelbaum an der Karosserie verbunden.

Danach wurden die Türverkleidungen vorne links und rechts entfernt. Da kam auch schon der erste Stellmotor für die ZV zum Vorschein. Dieser war mit nur 2 Blechschrauben an einem Haltebügel befestigt und mit einem Gestänge mit dem Schloss verbunden.

Tür mit Stellmotor

Links davon war ein 4 aderiger Kabelbaum zu erkennen. Ein 3 poliger Stecker mit den Farben: Braun = Masse - Minus Gelb = Stromimpuls schließen Weiß = Stromimpuls öffnen Da war auch noch ein 1 poliger Stecker zu erkennen: Rot = Stromversorgung für Stellmotor - Dauerplus

Mit einem Stück Kabel können dann die Öffnungs- und Schließimpulse mittels überbrücken der richtigen Kabel simuliert werden. Es empfiehlt sich, eine Sicherung ca. 10 Ampere dazwischen zu schalten, um Schäden zu vermeiden. Sollte es einen Kurzschluss geben, fliegt halt die Sicherung am Überbrückungskabel. Um die Schließfunktion zu überprüfen, brauchen nur das rote und gelbe Kabel überbrückt werden. Um die Öffnungsfunktion zu überprüfen, muss das rote und weiße Kabel überbrückt werden. Beachtet bitte, dass die Kabel am Kabelbaum von der Karosserie her kommend überbrückt werden, nicht die am Stellmotor. Da ich mit dem Kabel auf und zu schließen konnte, war ein Fehler im Kabelbaum ausgeschlossen. Sollte dies nicht der Fall sein, könnte man die Fehlersuche drastisch eingrenzen.

Kabelbaum Karosserieseitig

Nachdem sich mein Bulli über das Kabel von beiden Seiten aus auf und zu schließen lies, machte ich mich an die Motoren ran. Das Teil zu zerlegen war ziemlich simpel, aber das grauen danach...

Innenleben komplett

Auf den ersten Blick war ziemlich viel Korrosion an den Kontaktstellen zu erkennen, die ich mit einem Stück Schleifpapier schnell entfernt habe. Der Antriebsmotor war frei gängig und wurde mit einem Stück Kabel an der Batterie auf Funktion überprüft. Vor der Entnahme des Motors aus dem Gehäuse, unbedingt die Polarität anmerken. Wenn der Motor verkehrt herum eingebaut wird, blockiert dieser und fackelt im ungünstigsten Fall ab (Verkehrte Drehrichtung)

korrodierte Kontakte

Dann kamen da 2 kleine total verrostete Federn zum Vorschein. Sie halten die Brücke an den Schließkontakte auf Vorspannung. Da diese weg waren, konnte auch kein Kontakt hergestellt werden.

korrodierte Gleitstück
korrodierte Federn


Diese Federn entnahm ich dann aus gewöhnlichen Reifenventilen vom KFZ, da diese sehr gut passen. Ich musste diese nur etwas ablängen.

Federn aus Reifenventilen

Als dann alle Kontakte einigermaßen geputzt waren, komplettierte ich das Gleitstück mit meinen 2 Federn und der Kupferbrücke und baute die Komponenten der Reihe nach wieder zusammen. Wie oben schon beschrieben ist bei der Montage des Antriebsmotors unbedingt die Polarität zu beachten. Durch vertauschen gibt´s verkehrte Drehrichtung und daher eine Blockade im Getriebe.

Gereinigte Kontakte
Gereinigte Kontakte
Gereinigtes Gleitstück
komplettes Gleitstück

Nach der Montage des Stellmotors in die Tür funktionierte dieser sogar wieder einwandfrei.