Lenkrad-Umrüstung

Aus T3-Pedia
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Allgemeines

Gerne werden im T3 andere als die serienmäßigen Lenkräder von den Haltern gewünscht. Außer den Lenkrädern aus den verschiedenen Ausstattungsvarianten oder speziellen Zubehörlenkrädern mit ABE oder Teilegutachten werden auch Lenkräder aus anderen Modellen der VW-Produktionspalette angepasst. Hier sind allerdings einige konstruktive Details zu beachten.
Jörg Nehrbaß verfasste einmal eine sog. "Lenkradkunde", die hier mit Erlaubnis vom 10.01.2019 verwertet wird. Diese geht nur auf die mechanische Kompatibilität ein und berücksichtigt bewusst nicht den Aspekt der Sicht auf die Instrumente und die erforderlichen Betätigungskräfte wegen kleineren Durchmessers des Lenkrades.

Zunächst eine wichtige Warnung zum Lenkradumbau am T3-Bulli

Der große „VW-Baukasten“ bietet bei oberflächlicher Betrachtung eine große Auswahl an schönen Lenkrädern, um nicht die beiden Originallenkräder vom T3-Bulli fahren zu müssen. ABER NICHT ALLES WAS „PASST“ IST WIRKLICH GEEIGNET. Wer ein technisch ungeeignetes Lenkrad im T3-Bulli verwendet und deshalb mit dem systembedingt großen Abstand zwischen Lenkrad und Lenkstock fährt, riskiert einen schlagartigen und vollständigen Verlust der Lenkfähigkeit des Fahrzeugs.
Die Lenksäule im T3-Bulli kann bei einem technisch ungeeigneten Lenkrad etwa auf Höhe der Unterschenkel an einer Solltrennstelle ("soll" nur im Falle eines schweren Unfalles "trennen") dann JEDERZEIT trennen. Die Lenksäule kann schlagartig nach unten wegsacken und dann ist NIX mehr mit lenken!

Die folgende Lenkradkunde erklärt

- warum bestimmte VW-Lenkräder im T3-Bulli passen?
- ob man alternative VW-Lenkräder für den T3-Bulli technisch anpassen kann?
- ob eine solche technische Anpassung im T3-Bulli ggf. sogar TÜV-fähig ist?

Grundfeststellung

Auf die Lenkstange im T3-Bulli „passen“ alle VW-Lenkräder, deren Lenkstangenverzahnung mit der vom T3-Bulli identisch ist. Es handelt sich dabei um eine sog. Grobverzahnung, diese wird von VW - beginnend mit dem Käfer - ab ca. 1973 eingesetzt.

Vergleich und Beispiele (identische Lenkstangenverzahnung)

Beispiel 1 - original T3-Lenkrad, kleine Ausführung, für Servolenkung - Außendurchmesser = 42 cm.
WICHTIG: Die Verzahnung liegt deutlich tiefer in der Lenkradnabe als bei den folgenden Beipielen.

Für weitere von VW serienmäßig im T3 eingebaute Lenkräder wird auf https://www.t3-infos.de/t3-infos_c.html#lenkr verwiesen.

Serienlenkrad
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Beispiel 2 - Lenkrad vom SANTANA, PASSAT 32b umschäumt, 80er Jahre - Außendurchmesser = 40 cm

Lenkrad vom SANTANA, PASSAT 32b umschäumt
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Beispiel 3 - Zubehör-Lenkrad für KÄFER, GOLF, usw. umschäumt, 80er Jahre - Außendurchmesser = 34 cm

Zubehör-Lenkrad für KÄFER, GOLF, usw.
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Beispiel 4 - Lenkrad vom GOLF 1 - leicht umschäumt, ca. 1975 - Außendurchmesser = 38cm

Lenkrad vom GOLF 1
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Beispiel 5 - Lenkrad vom GOLF 2, JETTA 2, POLO umschäumt, 80er Jahre - Außendurchmesser = 38cm

Lenkrad vom GOLF 2, JETTA 2, POLO
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Ergebnis für Lenkräder mit identischer Lenkstangenverzahnung

Maßgeblich für die wirkliche "Verwendbarkeit" eines Lenkrades mit identischer Lenkstangenverzahnung im T3-Bulli ist:
a) Der Abstand zwischen der Verzahnung in der Lenkradnabe und der Oberkante des Rings auf der Nabenmitte (Ringaußenfläche ohne den Zapfen für die Blinkerrückstellung gemessen). Dieser Abstand beträgt beim T3-Lenkrad 19 mm.
b) Das Verhältnis zwischen der Verzahnung in der Lenkradnabe und dem Schleifring. Dieses Verhältnis beträgt beim originalen T3-Lenkrad 15 mm.
Alternativ-Lenkrädern mit identischer Lenkstangenverzahnung aber mit anderen Messwerten müssen technisch an diese „T3-Werte“ angepasst werden*.
Dann besteht nach Erfahrung des ursprünglichen Verfassers keine Gefahr, dass die Lenksäule im T3-Bulli absackt und die Blinkerrückstellung sowie die Hupe funktionieren einwandfrei.
Für die Schleifringe verwendet man vorzugsweise nur solche VW-Schleifringe (mit Blinkerrückstellung), die den hinteren Metallrand der Nabe abdecken (siehe Objekt 1 und 2 und 5).

Und was sagt der TÜV zu angepassten Lenkrädern

Da bei lieblos angepassten Lenkrädern eine erkennbare unschöne Lücke zwischen dem Lenkrad und der Lenkstockverkleidung entsteht, dürften einfache Basteleien bei wirklich intensiver Kontrolle durch eine TÜV-Stelle nur bedingt auf Zustimmung stoßen. Liberale TÜV-Prüfer lassen sich von einer technisch fundierten Erklärung und einer sauberen Verarbeitung - vor allem ohne die genannte hässliche Lücke - ggf. überzeugen. Hauptargument gegenüber der prüfenden Stelle könnte sein, dass die Befestigung des Lenkrades (Verzahnung auf der Lenkstange, Verzahnung in der Lenkradnabe, Verschraubung) durch diese Form der Anpassung nicht verändert wird.

WICHTIG: Die Verwendung eines technisch angepassten Lenkrades bedeutet „KEIN TÜV“ d. h. das Lenkrad eintragen lassen oder auf eigene Verantwortung fahren.

Hinweis zum Schluss:

Diese Lenkradkunde erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit und dient lediglich als Orientierung zum Selbststudium und für eigenverantwortliche technische Veränderungen.