Antriebswelle

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Dieser Artikel beschreibt die Antriebswelle als gesamte Komponente.

Für Details nur zum Gelenk siehe Gleichlaufgelenk.

Ausführungen

Hinten

Länge der Antriebswelle:

Getriebetyp 091
(bis MJ 1982)
Getriebetyp 091/1
(ab MJ 1983)
Getriebetyp 094
14" syncro
Getriebetyp 094
16" syncro
Schaltgetriebe 548 mm
33 Zähne
541 mm
33 Zähne
541 mm
28 Zähne
Ø 28,1 mm
Automatikgetriebe
links
531 mm
33 Zähne
522 mm
33 Zähne
n/a
Automatikgetriebe
rechts
579 mm
33 Zähne
570 mm
33 Zähne
n/a

Weitere dazugehörige Teile:

14" 16"
Gleichlaufgelenk 100mm Durchmesser
251 598 101
108mm Durchmesser
431 498 104 C
Schraube für GLG Innenvielzahn M8 X 48
113 501 229 A (nicht mehr erhältlich)
Alternativen: 893 407 237 oder N 911 082 01)
Innenvielzahn M10 x 48
N 906 682 01
Getriebeflansch 100mm Durchmesser
091 517 285
108mm Durchmesser
094 517 285 A

Vorne (syncro)

Der Einfachheit halber beginnen wir mit dem vorderen inneren Gelenk. Das ist nämlich bei allen Syncros gleich und baugleich zu den hinteren 14" Gelenken. Aber aufgepasst, es gehören vorne längere Antriebswellenschrauben rein (8x50mm) da zwischen Gelenk und Getriebeflansch noch ein Distanzring sitzt.

Vorne aussen gibt es 2 unterschiedliche Gelenke. Zum Einen das Gelenk für den 16" Syncro mit Differenzialsperren. Dieses hat einen Durchmesser von 98mm und ist nicht mehr lieferbar.

Das 90mm große Gelenk vom 14"Syncro fand auch im 16" ohne vordere Sperre Verwendung.

Länge der Antriebswelle:

14" syncro
16" syncro
16" syncro mit Sperre vorne
Länge 577 mm
Durchmesser ~26 mm ~28,7 mm
Zähne innen 33 Zähne
Zähne außen 25 Zähne 28 Zähne

Weitere benötigte Teile:

14" 16" 16" mit Sperre vorne
GLG vorne innen 251 598 101
100mm Durchmesser
Schraube vorne innen N 014 751 3
Innensechskant M8 X 50
Flansch vorn innen 091 517 285
100mm Durchmesser
GLG vorne außen 251 498 099 E
90mm Durchmesser
251 498 099 C
98mm Durchmesser
Mutter für GLG vorne außen N 100 853 01
M20x1,5


Links das 16er Gleichlaufgelenk Hinterachse - Rechts das 14er Gleichlaufgelenk Hinterachse - das 14er Gelenk ist auch beim 14er und beim 16er vorne innen am Getriebe verbaut

Ausbau der kompletten Welle

Vorne (syncro)

Zum Wechsel des vorderen äußeren Gleichlaufgelenks oder des Radlager ist es erforderlich, die Antriebswelle komplett auszubauen.

Man löst zuerst die große selbstsichernde Zentralmutter, die die Antriebswelle in der Radnabe hält. Diese ist mit 350NM angezogen. Man benötigt eine große 32ger Nuss sowie eine ordentliche Verlängerung zum Lösen.

Die 6 Inbusschrauben der Antriebswelle innen am Differenzial lösen. Vorher schön saubermachen, sonst kann es passieren, dass man die Schraubenköpfe vernuddelt und die Schrauben nicht gelöst bekommt. Antriebswellengelenk innen vom Antriebswellenflansch entfernen, da man jetzt innen Platz benötigt, um die Welle aus dem Radlagergehäuse zu drücken.

VW empfiehlt dazu einen geeigneten Ausdrücker. In der Praxis tut es ein 5 kg Hammer und ein stabiler Dorn. Falls kein Dorn zur Verfügung steht, kann man zur Not die Zentralmutter wieder bündig aufschrauben und dann mit dem Hammer direkt auf die Welle schlagen. Vorsicht! Nicht das Gewinde des Gleichlaufgelenks beschädigen. Wenn die Welle noch nie demontiert wurde, ist sie in der Regel in der Nabe verklebt. Das hat man gemacht um die Verbindung vor Rost zu schützen.

Einige beherzte Schläge auf die Welle sollten sie nach innen treiben (ab und zu innen am anderen Ende der Welle schauen ob noch genug Platz zum Differential ist). Ist die Welle lose im Gehäuse, Radmuttern lösen und das Fahrzeug sicher aufbocken. Rad abnehmen (die beiden zuletzt genannten Schritte kann man ggf. auch vor dem Austreiben der Antriebswelle durchführen).

Dann Spurstangenkopf vom Achsschenkel mit einem geeigneten Abzieher entfernen. (Mutter und Splint sollten ersetzt werden). Bei mir war es erforderlich die Stabistütze ebenfalls zu lösen. Einige berichten, dass sie es ohne Demontage selbiger geschafft haben. Vorsichtig zu Werke gehen, da das Gewinde gerne abreißt. Befestigung (Mutter M6) des Bremsschlauches am Achsschenkel lösen. Traggelenk vom oberen Querlenker (Hufeisen)(2 M10 Inbusschrauben) lösen. Jetzt kann man den Achsschenkel wegschwenken und die Antriebswelle komplett herausnehmen.

Der Einbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Die Zentralmutter schon in aufgebocktem Zustand möglichst fest anziehen, damit sich die Welle vollständig in das Radlagergehäuse hineinzieht. Man sollte sie wieder einkleben oder mittels Kupferpaste der Korrosion vorbeugen (ist die Welle im Radlagergehäuse fest gerostet, gibt es kaum eine Rettung). Nach der Montage des Rads und dem Ablassen die große selbstsichernde Zentralmutter (mit 350 NM) festziehen.

Liste der Anzugsdrehmomente:

  • Antriebswelle außen Zentralmutter an Achsschenkel/Radlager 350 Nm, selbstsichernde Mutter
  • Spurstange an Achsschenkel 30 Nm und bis zum nächsten Splintloch weiterdrehen
  • Stabilisator an Zugstrebe 30 Nm
  • Tragegelenk oben an Hufheisen 60 Nm
  • Gleichlaufgelenk an Getriebeflansch 35 Nm

Hinten

Rechte Antriebswelle der Hinterachse


Die jeweils 6 Innensechskant (original VW Erstausrüstung) oder die Innenvielzahnschrauben (hier wurde schonmal getauscht) lösen. Dazu unbedingt die Schraubenköpfe sauber machen, gerade auf der Radseite sammelt sich da der Schmutz in den Köpfen an. Rutscht der Innensechskant durch, lässt sich der Innenvielzahn oft in die Innensechskantschraube schlagen und die Schraube geht damit noch ein letztes mal auf. Danach bitte entsorgen :-)

Beim Syncro geht das je nach "Bierbauch" ohne Rampe oder Bühne, beim 2WD sollte man sich etwas Luft unterm Fahrzeug schaffen.

Liste der Anzugsdrehmomente:

  • Gleichlaufgelenk an Getriebeflansch 45 Nm

Demontage/ Montage des Gleichlaufgelenks auf die Antriebswelle

Durch Verschleiß, Überbelastung oder eine nicht erkannte Defekte an Gelenkschutzmanschette kann das Gleichlaufgelenk schaden nehmen.

Dann ist es in den meisten Fällen erforderlich, das defekte GLG zu Tauschen. Ein Defekt macht sich meist durch knackende Geräusche bemerkbar. Es gibt aber auch Fälle (in der Regel hinten) wo das defekte Gelenk keine Geräusche macht. Ist der Schaden neu aufgetreten, kann man versuchen, durch neu fetten und/ oder Wechseln der Antriebswelle auf die andere Fahrzeugseite den Defekt zu beheben. Beim Tausch der Wellen von der einen auf die andere Seite werden die jeweils gegenüberliegenden Flanken der Kugellaufbahnen belastet und so der Schaden behoben. Einfaches Drehen der Antriebswelle funktioniert m.E. nach nicht.

Tausch eines GLG hinten und vorne innen (syncro)

Nachdem man die Antriebswelle ausgebaut hat, sollte man zuerst ein wenig das (hoffentlich noch vorhandene) Spezialfett abwischen. Am Ende der Antriebswelle hält ein Sprengring das GLG auf der Antriebswelle. Diesen muss man mit einer geeigneten Zange entfernen. Jetzt kann man die Manschette vom GLG entfernen indem man den Blechflansch, an dem die Manschette befestigt ist, vom GLG löst. Manchmal kann man dann das GLG einfach von der Welle ziehen, manchmal benötigt man dazu einen Abzieher oder einen ordentlichen Hammer. So, jetzt liegt die nackte Antriebswelle ohne Gelenk vor einem. Nach gründlicher Reinigung kann man das neue GLG aufstecken und mit dem Sprengring in der dafür vorgesehenen Nut der Welle befestigen. Natürlich sollte man vorher die Manschette auf die Welle schieben. Wichtig ist das Fetten des Gelenks. Lieber zu viel wie zu wenig Fett nehmen. Meist liegen den Reparatursets nicht genug Fett bei. Also das vorher besorgen. Durch Knicken des Gelenks kann man das Fett schön in die Kugelbahnen drücken. Danach die Manschette wieder aufs Gelenk schieben und schon kann man die Antriebswelle wieder montieren.

Noch ein Nachtrag für das Wechseln des vorderen inneren Gleichlaufgelenks. Vorne muss man nicht zwingend die komplette Antriebswelle ausbauen um das innere Gelenk zu tauschen. Es reicht das Gelenk innen sowie den oberen Querlenker und die Spurstange vom Achsschenkel zu lösen. Dann sollte genug Platz vorhanden sein, um das innere Gelenk vom Differential weg nach unten schwenken zu können. Zusatz für die 16" Gelenke (D:108mm). Diese Gelenke haben an der Fläche die an den Flansch/Radnabe geschraubt wird, eine Dichtung. Das soll dem Eindringen von Feuchtigkeit vorbeugen. Da die hinteren Antriebswellen einen Längenausgleich machen (müssen) würde ein Überdruck in der Manschette entstehen. Darum hat die Manschette im letzten (kleinsten) Faltenbalg ein kleines Entlüftungsloch. Auch wird die Manschette nicht mit einer Klemmschelle an der Welle befestigt. Es ist wichtig, um einen Druckausgleich zu gewährleisten, dass im letzten Faltenbalg kein Fett ist.

Tausch des vorderen äußeren GLG (syncro)

Ist das vordere äußere Gleichlaufgelenk beschädigt, wird die Reparatur wesentlich aufwendiger. Allein der Ausbau der Antriebswelle nimmt einiges an Zeit in Anspruch. Zum Wechsel einer beschädigten äußeren Manschette braucht man die Antriebswelle außen nicht zwingend ausbauen. Das geht auch von innen her. Man muss nur innen das Gelenk demontieren und kann die Manschette dann aufschieben. Natürlich sollte man versuchen das GLG gründlich zu reinigen.

Beim Ausbau der Welle hat man die 6 Innensechskantschrauben zu überwinden. Zunächst muss man den Innensechskant sorgfältig von Schmutz reinigen und sicherstellen, dass der Schüssel sauber sitzt. Eventuell haut man mit einem Hammer auf den Kopf, um den Rost zu lösen. Hat man den Innensechskant dennoch rundgedreht, bohrt man etwas auf und schlägt ein geeignetes Torxbit rein. Die beim Bohren entstehende Wärme hilft auch, so dass man die Schraube dann in der Regel rausbekommt. Bei der Wiedermontage sollte man nach Möglichkeit auf Innenvielzahnschrauben umsteigen.

Die Reihenfolge zum Ausbau könnte folgendermaßen aussehen: Aufbocken und Rad abnehmen, erst dann die Zentralmutter lösen (andernfalls wird das Radlager zerstört), Stabi aushängen, die 2 Inbusschrauben am oberen Querlenker öffnen und das komplette Radlagergehäuse möglichst weit nach nach außen kippen. Dazu muss man die Lenkung in die richtige Richtung einschlagen und eventuell die Zwischenhalterung der Bremsleitung lösen oder sogar den ganzen Bremssattel abmachen. Ziel ist es, die Gelenkwelle soweit nach außen zu bringen, dass man das innere Gelenk am Fahrzeugrahmen vorbei nach unten schwenken kann. Dann hat man es geschafft.

Den Einbau der vorderen Welle kann man sich unter gewissen Voraussetzungen stark vereinfachen, indem man sie erst vor Ort zusammenbaut. Wenn man das äußere Gelenk getrennt vom Rest vorliegen hat, dann hängt man zuerst den Stabilisator aus (Fahrzeug steht normal auf den Rädern), steckt die äußere Manschette auf die Profilwelle und fädelt das Ganze ungefähr so in die Radaufhängung ein, wie es später montiert wird. Dann steckt man das äußere Gelenk in die Radnabe; damit kein Schmutz in das Gelenk kommt, deckt man es etwas ab. Nun drückt man die Profilwelle in die Verzahnung des äußeren Gelenks rein. Eventuell hilft man mit einem Hebeleisen nach, das man am Differential abstützt. Der Sicherungsring im Gelenk öffnet sich von allein; das Hauptproblem ist, zu erkennen, wann die Profilwelle weit genug drin und der Ring eingeschnappt ist. Wenn die Welle leicht rein geht, merkt man das am Widerstand. Bekommt man die Welle gar nicht rein, hat man jetzt ein Problem, da man sie auch nicht wieder raus bekommt. Es ist also sehr wichtig, vorher abzuklären, ob die Profilwelle einigermaßen leicht in die Verzahnung des äußeren Gelenks reingeht. Ist die Welle drin, muss man die Manschette montieren, was auch kniffelig ist. In umgekehrter Reihenfolge ist dieses Verfahren kaum praktikabel. Man muss die Manschette des äußeren Gelenks wegschieben, um den Sicherungsring zu öffnen. Das Abziehen der Profilwelle gelingt nur, wenn sie recht locker sitzt, da man kaum Kraft ausüben kann.

Werksseitig wurden die Festgelenke in die Radnabe eingeklebt. Waren die Gelenkwellen noch nie demontiert, braucht man möglicherweise eine hydraulische Pressvorrichtung, um sie rauszubekommen. Bei der Wiedermontage kann man den Klebstoff weglassen oder zumindest ein Mittel verwenden, dass mehr dichtet als klebt. Natürlich macht dies jeder auf eigene Verantwortung. Macht man gar nichts, kam es jedoch in einigen Fällen zum kompletten Festrosten, so dass sich die Welle gar nicht mehr entfernen ließ.

Nachdem die Antriebswelle demontiert ist und die Manschette vom GLG entfernt wurde, muss das GLG von der Antriebswelle runter. Das GLG ist mit einem Spreizring, der im Gelenk sitzt, auf der Welle befestigt. Der Ring „versteckt“ sich gerne im Fett. Alles schön saubermachen, dann sollte man ihn entdecken. Gelenk in Schraubstock einspannen und mit mittelgroßem Schraubenzieher den Ring spreizen. Dann das Gelenk von der Welle herunterschlagen. VW empfiehlt hier eine Spreizzange und eine Abziehvorrichtung. So das war’s schon. Einbau des neuen GLG erfolgt naturgemäß in umgekehrter Reihenfolge. Auch hier ist auf ausreichende Schmierung zu achten. Dem Reparatursatz liegt Spezialfett bei. Man darf ruhig auch mehr Fett ins Gelenk geben. Nach dem Befestigen der Manschette am Gelenk sollte man den entstandenen Luftüberdruck in der Manschette entfernen. Dazu führt man vorsichtig einen kleinen Schraubenzieher parallel zur Welle unter die Manschette und hebelt ihn leicht an. Man kann ein deutliches Zischen hören, wenn der Überdruck entweicht. Jetzt noch schnell die Manschette innen mit den beiliegendem Klemmschelle befestigen, fertig! Beim Zusammenbau darauf achten, dass der Spreizring richtig in die Nut der Antriebswelle einrastet. Ist das nicht der Fall, kann es passieren, dass sich die Antriebswelle beim Ausfedern komplett aus der Verzahnung des GLG herauszieht, was man dann an verdrehten und/ oder gerissenen Manschetten erkennen kann. Oft wird dabei auch die Verzahnung der Antriebswelle in Mitleidenschaft gezogen.

Wartung

siehe Gleichlaufgelenk#Wartung

Schadensbilder

Gleichlaufgelenk im Endstadium