Standheizung Fussbodenstandheizung

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Dauerbetrieb, Innenbetrieb leise, Wohnraum trocken (!), Wärmeverteilung optimal (?), Gesamtgewicht minimal (!), sicher (?)


Warum eine Luftstandheizung und keine Wasserstandheizung?

Hallo,

darauf, dass meine Standheizung eine Webasto HL 18 D Teillast ist, kommt es gewiss nicht an. Auch andere Hersteller der Diesel- oder Benzin- Luftstandheizungen bieten sehr ähnliche Modelle in verschieden Leistungen an.

Ich behaupte nichts neues wenn ich Zusatzheizungen die das Kühlwasser aufheizen, als nicht für den Standheizungs-Dauerbetrieb geeignet halte. Die haben einen zu großen Stromverbrauch, weil sie neben dem Ventilator, der die Luft vom warmen Radiator in den Innenraum bläst, auch noch ein Gebläse für die Verbrennungsluft in der Heizung und eine Wasserpumpe für den Umlauf des aufgeheizten Wassers betreiben müssen. Ihren Sinn haben die (je nach Installationsart) für das einmalige aufheizen des Innenraumes und die Scheibenenteisung mit anschließender Fahrt, bei der die Batterie wieder aufgeladen wird, und/oder als Vorwärmung des Motors für den Kaltstart. Luftstandheizungen arbeiten mit nur einem Gebläsemotor für die Verbrennungs- und Warmluft, der meist elektronisch auch noch in einen sparsamen Bereich geregelt werden kann.

Um diese optimal Strom sparend im Dauerbetrieb zu halten, laufen sie am besten durch. "Durch" heißt hier, dass sie die Startphase nur einmal pro Einsatz (Nacht oder so...) erleben. Beim Start benötigen sie ein Vielfaches an Strom pro Zeiteinheit, als im Weiterlaufen. Wenn die Heizungen, z.B. mit einem Thermostat immer wieder aus- und eingeschaltet werden um eine vorbestimmte Temperatur im Innenraum zu halten, "ziehen" sie jedes Mal wieder dieses Vielfache. Das kann die Bordbatterie nicht lange vorhalten. Um im Extremfall noch eine weitere "Milliamperestunde" nutzvoll in der Batterie zu lassen, kann man u.U. diese Heizungen auch schon starten wenn der Motor noch läuft und die Lichtmaschine den Vorgang unterstützt.

Geräusche reduzieren

Neben dem eigentlichen Laufgeräusch der Heizung nervt das der Kraftstoffpumpe, die Benzin, Diesel oder gar Heizöl (legal) zur Brennkammer fördert oft gewaltig. Tak- tak- tak... Von der Steuerelektronik erregt, "hämmert" in diesem Takt ein Kolben kleine, bestimmte, Mengen Kraftstoff in Richtung Brennkammer der Heizung. Diese Kraftstoffpumpen sind in der Regel mit originalem Einbaumaterial völlig unzureichend zum "Resonanzkörper Karosserie" schallisoliert. Ich habe meine Kraftstoffpumpe unter dem Wagenboden in so genannten X-tremschaum (auch Torcellen o.ä.), einem sehr weichen und Wasser abweisenden Schaumstoff locker eingewickelt. Den habe ich mit mehreren Kabelbindern ebenfalls locker nach oben an der Karosserie befestigt .

Den Effekt führe ich stolz gerne jeden vor.


Das Laufgeräusch im Wohnraum ist stark von der Einbauart der Heizung und der Warmluftführung abhängig. Ideal wäre wohl, den Heizungskörper außerhalb des Innenraumes (z.B. in einem eigenen Schutzkasten) zu installieren. Meine Alternative war, sie innen vor der Motorschräge links unter der hinteren Sitzbank im Boden zu montieren. Da kam dann, durch die Zuladung, zumindest noch etliches an schalldämmenden Gewicht drüber.

Das schwarze Gebilde links unter der Sitzbank ist das, modifizierte, Kühlwasser-Heizgebläse. Es bläst ebenfalls in den Fußbodenheizungskanal. Bis die Warmluft endlich "an die Luft" kommt, ist ihr Strom oft umgeleitet und der Schall gebrochen. Ihre Wärme hat sie dabei überwiegend an die Aluminium- Fußbodenplatte unserer Fußbodenheizung abgegeben.

Luft-Fußbodenheizung

Meine 1. Fußbodenheizung hatte ich schon in meinen 1. Bully, einen T2 eingebaut. 1971. Sie hatte sich so gut bewährt, daß sie jetzt auch wieder im meinem T3 seit Jahren eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden spielt.

Da ich großen Wert auf absolute Winterfestigkeit lege, habe ich von Hause aus eine Webasto-Diesel-Luft (für den stromsparenden Dauerbetrieb)- und eine Diesel-Wasserstandheizung (für den schonenden Motorstart). Die letztere u.a. mit dem üblichen Wärmetauscher für den Fahrgastraum (auch für den Fahrbetrieb).

Beide Wärmespender liegen unter der, wie üblich vor der Motorschräge liegenden Sitzbank und strömen in einen Luftkanal, der auf dem Fahrzeugboden, in Richtung Innenraum auf der gesamten Fußbodenbreite offen ist.

Ein 3 mm Alublech bildet den Fußboden, oben mit „Tanzbodenqualität- Belag“ beklebt. Den halten 3 cm breite Alustreifen, mäandernd (damit sie nicht seitlich abkippen können), als Warmluftkanal auf Abstand zum Fahrzeugbodenblech. Blechschrauben klemmen alles zusammen. Die Alustreifen sind derart verlegt, dass sie zu den Bodenflächen mit mehr Wärmebedarf, zu wärmeempfindlicheren eben auch weniger Warmluft leiten. Sie enden in einer Lufthutze, die die dann recht abgekühlte Luft ins Fahrerhaus bläst.


Den Wärmeverlust über das Bodenblech nach außen habe ich von unten (außen) mit X-trem Schaum bestmöglich verringert. Der original Unterboden hat einen sehr guten Unterbodenschutz. Kondenswasserprobleme tauchen bei dieser Anordnung nirgendwo auf, da Wasser ja nur dort kondensieren kann, wo Dampf auf kalte Flächen trifft. Das, und auch ursprünglich befürchtete Probleme mit Spritzwasser, habe ich in den letzten Jahren immer mal wieder auf meiner Schmiergrube bequem kontrollieren und ausschließen können.

Die Breite der Blechstreifen ist nicht nur für eine Erhöhung des Fahrzeuginnenbodens verantwortlich, sondern auch für eine gute Heizleistung am entgegengesetzten Ende des Heizungseintritts in den Zwischenraum zum Fahrerhaus. Unter 3cm würde ich ihn nicht machen.


Zum schnellen aufheizen eines total ausgekühlten Innenraumes habe ich an diesem Kanal unter der Sitzbank noch drei verschließbare Ausströmer.

Da die Kaltlufteingänge beider Zusatzheizungen Außenluft ansaugen, habe ich somit auch noch ein trocknen des Innenraumes zusätzlich erreicht.


Ich bilde mir aber wirklich nicht ein, dass jetzt irgend jemand die vorhandene Bodenplatte mit der Einrichtung aus seinen Bulli reißt, um danach eine Fußbodenheizung zu haben. Wer aber einen leeren Innenraum zum beheizbaren Reisemobil ausbauen will, sollte sich schon mal damit beschäftigen. Schließlich bedeutet sie kaum ein Mehr an Aufwand und bietet, gegenüber den üblichen Materialwahlen für die Bodenplatten eine deutliche Gewichtseinsparung. Der Fahrzeugboden wird außerdem während des Heizbetriebes permanent getrocknet. Innen und (weniger stark) außen. Unsere Füße liegen Nachts ca. 20cm vor der Isolierheckscheibe (Hochschläfer), weit weg von der Fußbodenheizung. Unter die Bettplatte bringt ein Luftrohr Wärme vom Heizungsausgang.

Das rechte, kleinere hier.

Üblicherweise haben wir bei unserem Standheizungsbetrieb einen "knochentrockenen" Wohnraum! Selbst während der letzten 4 Wochenreise im bundesdeutschen feuchten Januar waren morgens einzig und alleine die Glasscheiben im Fahrerhaus durch Kondenswasser beschlagen. Keine der nicht extra isolierten A-B- oder C Säulen waren auch nur im geringsten feucht.

Frischluftheizung vs. Umluftheizung

Wir haben unsere Luftstandheizung als "Frischluftheizung" installiert. Im Gegensatz zu einer "Umluftheizung" saugt unsere die zu erwärmende Luft mittels Rohr von außen (im Kanal unter dem linken "Ohr") an. Das linke, größere im Foto. Diese kalte Luft ist durch ihre Erwärmung in der Standheizung dermaßen aufnahmefähig für Luftfeuchtigkeit (die wir beim Leben incl. Kochen im Feierabendmodus ausreichend produzieren), dass sie diese in großem Maße über Zwangsentlüftungen nach außen transportiert.

Selbstverständlich ist die Heizleistung so geringer wie bei einer Umluftheizung. Die aufzuheizende Frischluft ist ja auch wesentlich kälter, wie die vom Innenraum. Die kleinsten üblichen Luftstandheizungen leisten in einem isolierten Reisemobil von der Größe eines VW Bulli aber auch in der kleinsten Heizstufe oft zuviel für den Dauerbetrieb nach der Aufheizphase. Wenn es aber doch mal zu knapp werden sollte: Mittels einem recht primitiven Schieber im Frischluftansaugrohr (im linken Rohr) haben wir jederzeit die Möglichkeit, durch dessen Öffnung das ganze vorübergehend zu einer Umluftheizung zu machen.

Sicher können diese Luftstandheizungen, unter Berücksichtigung aller Sicherheitsnotwendigkeiten, auch einfach irgendwo offen im Innenraum installiert werden. Sie röhren dann aber gerne ihre Wärme in irgendwelche Ecken. Oft nicht in die, in denen man sie gerne hätte. Ein klein wenig Abenteuerurlaub. Auch gut.

Ausfallsicherheit

Standheizungen fallen u.U. auch mal während einer Reise aus. Zur Not kann man auch mit laufendem Motor den Innenraum erwärmen. Seit langem besitzen wir schon eine komplette 2. Standheizung des gleichen Typs, die momentan noch direkt neben der beschriebenen liegend auf ihren Einsatz wartet. Die Webasto habe ich dermaßen installiert, dass ich sie auch bei schlimmsten Wetter in ca. ½ Stunde von innen austauschen kann. In Planung ist aber die Installation dieser Reserveheizung "a la Thomas" vor den Knien des Beifahrers, damit diese beschriebene ½ Stunde nicht mitten in der Nacht stattfinden muss.

Meint da jemand, das sei alles zu viel Aufwand für das bisschen Wärme? Je nach Reiseart gewiss nicht. Ich lernte da ein IG Syncro 16" Mitglied aus Berlin kennen, dessen Spezialität Finnlandreisen mit seinem Syncro im Winter sind. Der hat gleich 3 voneinander unabhängige Standheizungen. Der Friede bei einer Langreise hängt von etlichen Fakten ab. Ich las in verschiedenen Foren mehrfach, dass bei weiblichen Reisenden das Thema Wohnraumwärme oft solch einer ist. Mit meiner besseren Hälfte reise ich schon seit 1971 erfolgreich.

Sollte eine meiner Heizungen einmal nicht mehr zu reparieren sein (Dirk Kahlhöfer, Dieselstr. 42,42389 Wuppertal liefert mir bisher immer noch zuverlässig sämtliche Verschleißteile), liebäugele ich momentan mit einer Planar. Vertrauen in die russische Technik nebst überzeugender Preise machen diese Liebe für mich attraktiv. Aber auch bei anderen Anbietern gibt es welche in verschiedenen Leistungsstufen.

Da sollte man schon bedenken: Ist das Reisemobil zu groß für die zu kleine Heizung, bleibt es eben kälter, ist die Heizung größer, ist z.B. bei Planar, zumindest bei der 2D, 4D und 44D (jeweils mit viel größerer Höchstleistung) die Leistungsaufnahme in der kleinsten, sparsamsten Einstellung gleich, mit jeweils 10 W die Batterie immer gleich sparsam belastet. Den Brennstoffverbrauch kann man, von der Menge, fast schon vergessen. Sehr sparsam und kommt meistens aus dem Tank. Pöler sollten aber wissen: Eine Dieselstandheizung mag keine nachwachsende Treibstoffe. Sofort Störung!

Kohlenmonoxydvergiftung

Tödliche Kohlenmonoxydvergiftung droht, wenn von derartigen Heizungen Abgas in den Innenraum gelangen sollte. Selbstverständlich muss jegliche Arbeit an den Heizungen absolut penibel geschehen. Da geht kein Weg dran vorbei. Ob man eine (bei den alten Heizungen oft-) Brennkammer über seine Zulassungsdauer weiter betreibt, oder anderes an der vorgesehenen Benutzung manipuliert- man übernimmt Verantwortung. Wir haben im Wohnraum seit ein paar Jahren einen CO-Melder installiert. Das ist so ein Ding das, einem Rauchmelder ähnlich, pipst, wenn es CO schnüffelt. Sollte man mal drüber nachdenken. Schläft sich ruhiger, aber noch nicht ewig.

Schöne Grüße wieder einmal aus Niederbayern,

Rolandderältere