Lambdasonde
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Allgemeines
In den Benzin-Motoren mit sog. Abgasnachbehandlung sind Katalysatoren und Lambdasonden im Abgasstrang eingebaut um den Ausstoß von hochgiftigem Kohlenmonoxid, unverbrannten Kraftstoffbestandteilen und Stickoxiden zu reduzieren. Der Einbau erfolgte im T3 vor dem Katalysator. Die in der Generation von Fahrzeugen verwendeten Sonden sind sog. Spannungssprungsonden auf Basis einer Zirkonoxid Keramik.
Spannungssprung-Sonde
Diese Sonde besteht aus einer fingerförmigen, innen hohlen Zirkondioxid-Keramik. Die Besonderheit dieses Feststoffelektrolyts liegt darin, dass es ab einer Temperatur von ca. 300°C für Sauerstoffionen durchlässig ist. Beide Seiten dieser Keramik sind mit einer dünnen, porösen Platinschicht überzogen, die als Elektrode dient. An der Außenseite der Keramik strömt das Abgas vorbei, die Innenseite ist mit Referenzluft gefüllt.
Durch die unterschiedliche Sauerstoffkonzentration auf den beiden Seiten kommt es aufgrund der Eigenschaften der Keramik zu einer Sauerstoffionenwanderung, die wiederum eine Spannung erzeugt. Diese Spannung wird als Signal für das Steuergerät genutzt, das je nach Restsauerstoffgehalt der Abgase die Gemischzusammensetzung ändert.
Dieser Vorgang – Messen des Restsauerstoffgehalts und Anfetten bzw. Abmagern des Gemisches – wiederholt sich mehrfach in der Sekunde, so dass ein bedarfsgerechtes stöchiometrisches Gemisch ( λ = 1) erzeugt wird. (Quelle: Hella)
In der Anfangszeit benutzte man unbeheizte Sonden, die möglichst nahe am Motor im Abgasstrang montiert werden mussten um schnell auf die Reaktionstemperatur zu kommen. In den für den deutschen Markt produzierten Motorversionen MV und SS sowie den SR für den schweizer Markt finden sich nur beheizte Sonden, die einerseits schneller auf Temperatur kommen und andererseits den wechselnden thermischen Belastungen etwas weniger ausgesetzt waren.
Lambdasonde defekt - Symptome
Bei einem Ausfall der Lambdasonde können folgende Fehlersymptome auftreten:
• Hoher Kraftstoffverbrauch
• Schlechte Motorleistung
• Hohe Abgasemissionen (AU)
Lambdasonde defekt - Ausfallursache
Ein Ausfall kann aus verschiedenen Gründen erfolgen:
• Innere und äußere Kurzschlüsse
• Fehlende Masse / Spannungsversorgung
• Überhitzung
• Ablagerungen / Verschmutzung
• Mechanische Beschädigung
• Verwendung von verbleitem Kraftstoff / Additiven
Typische Defektbilder sind:
Diagnostizierter Fehler | Ursache |
---|---|
Schutzrohr bzw. Sondenkörper durch Ölrückstände zugesetzt | Unverbranntes Öl ist in die Abgasanlage gelangt, z. B. durch defekte Kolbenringe oder Ventilschaftdichtungen |
Falschluftansaugung, fehlende Referenzluft | Sonde falsch montiert, Referenzluftöffnung verstopft |
Schäden durch Überhitzung | Temperaturen über 950 °C durch falschen Zündzeitpunkt bzw.Ventilspiel |
Schlechte Verbindung an den Steckkontakten | Oxidation |
Unterbrochene Kabelverbindungen | Schlecht verlegte Kabel, Scheuerstellen, Marderverbiss |
Fehlende Masseverbindung | Oxidation, Korrosion an der Abgasanlage |
Mechanische Beschädigungen | Zu hohes Anzugsdrehmoment |
Chemische Alterung | Sehr häufig Kurzstreckenbetrieb |
Bleiablagerungen (heute sehr selten) | Verwendung von verbleitem Kraftstoff |
Lambdasonde testen
Hier werden nur die einfachen Tests mittels Multimeter beschrieben.
Lanbdasondenheizung
Es können der Innenwiderstand und die Spannungsversorgung des Heizelements geprüft werden.
- Dazu den Stecker zur Lambdasonde trennen. Lambdasondenseitig mit dem Ohmmeter an den beiden Kabeln für das Heizelement den Widerstand messen. Dieser sollte zwischen 2 und 14 Ohm liegen.
- Fahrzeugseitig mit dem Voltmeter die Spannungsversorgung messen. Es muss eine Spannung von > 10,5 Volt (Bordspannung) anliegen.
Sondenfunktion
Zur Prüfung sollten nur hochohmige Multimeter mit Digital- oder Analog-Anzeige eingesetzt werden.
Durch Multimeter mit kleinem Innenwiderstand (meistens bei analogen Geräten) wird das Lambdasondensignal zu stark belastet und kann zusammenbrechen. Aufgrund der schnell wechselnden Spannung lässt sich das Signal mit einem analogen Gerät am besten darstellen.
Das Multimeter wird parallel an die Signalleitung (schwarzes Kabel, Schaltplan beachten) der Lambdasonde angeschlossen. Der Messbereich des Multimeters wird auf 1 oder 2 Volt eingestellt. Nach dem Starten des Motors erscheint auf der Anzeige ein Wert zwischen 0,4 – 0,6 Volt (Referenzspannung). Wird die Betriebstemperatur des Motors bzw. der Lambdasonde erreicht, beginnt die feststehende Spannung zwischen 0,1 und 0,9 Volt zu wechseln.
Nicht erforderlich bei MV usw. aber sinnvoll:
unbeheizter Lambdasonde die Betriebstemperatur der Sonde erreicht wird. Durch die nicht ausreichende Abgastemperatur im Leerlauf besteht die Gefahr, dass die unbeheizte Sonde abkühlt und kein Signal mehr erzeugt.
Austausch der Lambdasonde
Um ein einwandfreies Messergebnis zu erzielen, sollte der Motor auf einer Drehzahl von ca. 2.500 Umdrehungen gehalten werden. Dadurch wird gewährleistet, dass auch bei Systemen mit Bei der Beschaffung einer neuen Lambdasonde achte man einerseits auf den Typ Spannungssprungsonde wie auch auf die Anschlussstecker. Es gibt im Ersatzteilhandel Sonden mit den Passenden Steckern und auch gerade beim Sensorkabel das richtige Zusammentreffen von "Männchen und Weibchen". Bevor man aber bei falschem Zusammentreffen am Sondenkabel die Stecker anpasst, fertigt man sich besser ein kurzes Adapterkabel, denn die Messleitung ist zumindest fahrzeugseitigt eine abgeschirmte Leitung.
Kabelfarben am Sondenanschluss
Serienmäßig werden im T3 am MV usw. Sonden mit 3 Anschlusskabeln benutzt: Schwarz = Signal (Masse über Sondengehäuse) 2 x Weiß = Heizelement
Sollte man im Notfall eine 4polige Spannungssprungsonde anpassen müssen so sind die Farben (Vorsicht bei Sonden z.B. japanischer Fahrzeuge): Schwarz = Signal 2 x Weiß = Heizelement Grau = Masse